Eine hellenistische Festung in der Throni-Ebene

Auf der Hochebene Thorni gibt es die recht gut erhaltenen Reste eines hellenistischen Wachturms, dessen Türöffung recht gut erhalten ist.
Der Turm wurde zuerst 1912 von Michael DEFFNER beschrieben:

"Ein hellenistisches Kastell auf dem Throni.
Wenn man von dem Badeorte Methana aus die nordwestlich davon gelegene Talschlucht hinaufgestiegen ist und in das intercolline Hochplateau von Throni eintritt, erblickt man zur Rechten eine kleine dem heiligen Georg gewidmete Kirche. Etwas oberhalb von dieser verdeckt stehen die Ruinen eines hellenistischen Forts, von welchem noch das Eingangstor und auf drei Seiten die Mauern bis zu einer Höhe von 1,5-2m erhalten sind (Abb. 1.). Die Südostseite, an welcher sich das Tor befindet, ist 8,14m lang, die Südwestseite genau 8m, die Nordwestseite 8,22m und die Nordostseite war fast ebenso lang. Letztere ist bis auf die Fundamente zerstört, die aus zwei Lagen polygonaler Blöcke bei einer Dicke von genau einem Meter bestehen.
1,25m von der Ecke der Südostseite ist das Tor, welches ich durch einen aufrecht gestellten Quaderblock und darüber gesetzte kleine Steine aus rotem Trachyt ganz verschlossen fand. Ich ließ alles entfernen, um die Tür freizumachen und sie von innen untersuchen zu können. Denn anders konnte man ihr nicht zukommen, da das ganze Gebäude vollgefüllt ist von Feldsteinen, die man hineingeworfen hat, um die umliegenden Äcker davon zu reinigen. Darunter mögen auch Quadersteine liegen, die zum Gebäude gehören. Ein Trachytblock von 1,96m Länge, 0,62m Breite und 0,48-0,50m Höhe bildet den Türsturz. Der Abstand zwischen ihm und der Schwelle beträgt außen 1,81m und innen 1,90m. Die Türpfosten werden durch je drei Quader gebildet, von denen die oberen 0,62m, die mittleren 0,55m und die unteren 0,64m hoch sind. Die Türe wurde von innen durch zwei Querhölzer verriegelt, für welche in den mittleren Quadern beider Seiten zwei Löcher ausgehauen sind (H 0, 1 1 m, Br. 0,06m-0,07m, rechts ganz durchgehend, links 0,07m tief). In den oberen Block der rechten Seite ist eine Vertiefung von 3cm Breite und 7cm Höhe für einen kleinen Riegel aus Metall ausgehauen, für die Angeln ebenfalls runde Vertiefungen in der Ober- und Unterschwelle vorgesehen.
Ob das Gebäude in zwei oder mehrere Gemächer eingeteilt war, ließ sich bei meinem ersten Besuch nicht feststellen, da es wie gesagt, 2m hoch mit Steinen angefüllt war. Als ich aber einige Monate später wieder Ausflüge auf Methana machte und dabei dieses Gebäude aufsuchte, dessen vorderer Teil inzwischen der Bürgermeister auf meine Kosten von den Feldsteinen und dem Schutt hatte reinigen lassen, konstatierte ich, daß es in zwei Gemächer zerfiel, die durch eine Mauer von 0,49m getrennt waren, und von denen das eine 3,38m, das andere 2,18m breit war. Bei dem Wegräumen der Steine von der Türöffnung haben sich viele Stücke zerbrochener Dachziegel gefunden. Ein eigentlicher Fußboden hat sich dabei nicht gezeigt. Ausgrabungen auf dem Hochplateau Throni würden sich gewiß lohnen. Es muß im Altertum stark besiedelt gewesen sein, wie abgesehen von dem dort liegenden Throne und dem soeben besprochenen Gebäude und abgesehen von dem Umstande, daß alle Felder von antiken Tonscherben übersät sind."

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